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Ein Blick hinter die Kulisse – Melissa Riitano

Wie oft verschaffen wir uns selbst diesen ersten Eindruck von Bildern, Videos oder Social Media? Ganz natürlich sehen wir was und denken uns im selben Moment unseren Teil dazu. Was jedoch wirklich dahinter steckt, wie viel Power, Leidenschaft und auch Schmerz involviert ist, erfahren wir erst mit dem Blick hinter die Kulisse. Melissa Riitano gehört zu den kreativsten Riderinnen, repräsentiert eine unglaubliche Freude fürs Snowboarden und zeigt, dass mit genug Leidenschaft alles möglich ist. Welche Hürden sie in den vergangenen Jahren gemeistert hat und was sie zu der Snowboarderin macht, die sie heute ist, erzählt Melissa uns im Interview!

TANJA: Hi Melissa, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst für ein Interview mit uns! Es wird kälter und der Winter kommt immer näher, wie sehr freust du dich?

MELISSA: Hi Tanja, kein Problem, ich freue mich, Teil dieses Magazins zu sein! Ich kann den ersten Schneefall kaum erwarten und Freue mich zutiefst. Habe die vergangenen Monate überbrückt mit viel wandern und biken in den Bergen. Wobei ich mich jetzt sogar ins Gym motiviere, so dass ich möglichst optimal vorbereitet bin, wenn es dann losgeht!

TANJA: Du bist eine unglaublich talentierte und stylische Snowboarderin, gehörst zu den inspirierenden Pro`s. Was bedeutet dir all das und wie hat für dich alles gestartet?

MELISSA: Es war eine unglaubliche Reise bis ich da war, wo ich heute bin und ich habe noch immer das Gefühl, dass ich noch mehr erreichen möchte. So richtig als Pro sehe ich mich daher noch nicht. Ich arbeite im Sommer immer noch im Service in einem Restaurant, um mir das zu verwirklichen, was ich so sehr liebe. Das macht mir jedoch nichts aus, denn ich bin einfach nur dankbar und glücklich, so lange mein Winter vor allem aus dem Snowboarden besteht. Anfangs war das noch anders, ich hatte nur die Wochenenden oder ein paar Tage Ferien, an welchen ich Zeit auf dem Berg verbringen konnte und mir eine Auszeit von der Schule gönnte. Der Aufwand hat jedoch meine Leidenschaft nie wirklich beeinflusst.

TANJA: Wie hat denn dein Leben vor dem Snowboarden ausgesehen?

MELISSA: Seit ich fünf Jahre alt war, verbrachte ich all meine Zeit mit Gymnastik, wobei ich auch an vielerlei Wettbewerben teilgenommen hatte. In der Zeit der Mittelstufe habe ich jedoch die Freude daran verloren und mich entschieden, diese Sparte zu beenden. Ein paar Jahre später kam ich dann in Kontakt mit dem Snowboarden, was mein Leben komplett verändert hat.

TANJA: Eine Karriere im Snowboarden anzustreben ist ganz sicher unglaublich hart, in der Schweiz haben wir nur ganz wenige, die vom Snowboarden effektiv leben können. Wie war das für dich persönlich und was waren deine grössten Hürden?

MELISSA: Ich glaube, es geht uns in Amerika ziemlich ähnlich. Ich kenne nur eine Handvoll Menschen, die die Möglichkeit haben, sich nur auf das Snowboarden zu konzentrieren, ganz ohne Jobs im Sommer. Ich habe viele Freunde, die in Restaurants, auf dem Bau, im Büro oder sonst wo arbeiten, um dieses Privileg zu leben. Ich persönlich habe bis vor ein paar Jahren nach dem Snowboarden jeden Abend in einem Restaurant gearbeitet, um mir all das finanzieren zu können. Wobei ich mir hier und da eine Auszeit nehmen konnte, um auf Trips zum Filmen dabei zu sein. Dazu habe ich meist an Orten gewohnt mit vielen anderen, so dass die Miete möglichst günstig blieb.

TANJA: Denkst du, es ist umso schwerer als Frau an Sponsoring oder sogar Geld zu kommen, so dass du mit dem Snowboarden deine Fixkosten decken kannst? Falls JA – warum?

MELISSA: Ich würde JA und NEIN sagen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir als Frauen schneller erkannt werden, da wir noch immer stark in der Minderheit sind. Aber auf der anderen Seite entscheiden sich viele Firmen, nur eine einzige Frau finanziell zu unterstützen. Dazu kommt auch, dass es heutzutage noch viel schwieriger ist, da bei weitem nicht mehr so viel Geld in dieser Industrie vorhanden ist wie es früher der Fall war.

TANJA: Die Snowboard-Industrie wurde einiges seriöser in den vergangenen Jahren. Hinter all dem Spass und der Leidenschaft, die wir sehen, steckt jedoch viel mehr zum Überleben, ein enormer Druck! Wie denkst du darüber?

MELISSA: Ich gebe dir recht, da steckt so viel mehr dahinter als man wirklich sieht, vor allem viel mehr schaufeln – haha! Es ist wirklich verbunden mit harter Arbeit, gerade im Street Bereich. Ich denke, in gewisser Hinsicht sind die Dinge ernster, wir als Snowboarder müssen uns in gewisser Weise als kleines Unternehmen sehen. Den Druck, den machen wir uns jedoch ganz sicher in erster Linie selbst. Ich z. B. möchte möglichst immer mein Bestes geben, was mich mental oftmals an meine Grenzen bringt. In diesen Momenten muss ich mich immer selbst erinnern, Spass zu haben und dankbar zu sein.

TANJA: Wir können es nur nochmals betonen, für uns bist du eine wahre Inspiration! Was fokussierst du diesen Winter?

MELISSA: Herzlichen Dank Tanja! Diesen Winter ist mein Fokus voll beim Street-filmen…

TANJA: Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade im Bereich Street zu wachsen, stark verbunden ist mit viel Risiko. Hinfallen ist Teil vom Spiel, klar, was war dein intensivstes Erlebnis bis jetzt?

MELISSA: Umfallen ist definitiv Teil des Spiels. Das wird passieren, ob du es willst oder nicht! Ich hatte schon diverse schlimme Unfälle, aber ich denke, dass Schlimmste war, als ich meine Kniescheibe zerschmettert habe.

TANJA: Autsch! Wir realisieren, dass viele Frauen ihrer Leidenschaft nicht mehr nachgehen, aufgrund dieser schlechten Erlebnissen. Dinge, die sie ganz einfach nicht mehr vergessen können. Wie gehst du mit solchen Blockaden um?

MELISSA: Es ist schwierig, “den besten” Weg zu nennen, mit dieser Angst umzugehen. Mir persönlich hilft es, mich damit auseinander zu setzen, ich lese z. B. viele Bücher zur Sportpsychologie. So lerne ich immer wieder aufs Neue, mit dieser Angst umzugehen. Ich denke jedoch, dass es okay ist, Ängste zu haben. Wichtig ist einfach, dass man seinen persönlichen Weg findet, damit umzugehen. Geduld und Freundlichkeit mit einem selbst ist daher sehr wichtig. Nach einem Unfall nehme ich mir daher immer die Zeit, langsam wieder zu starten und sage mir selbst immer “Ich kann dass, wenn ich das wirklich möchte”!

TANJA: Im Allgemeinen, ist da etwas, dass du verändern würdest in der Snowboard Szene?

MELISSA: Ich wünsche mir einfach mehr Frauen im Snowboarden!

TANJA: Was sind deine persönlichen Ziele für die Zukunft?

MELISSA: Nebst einer Vielzahl von Tricks und dem Filmen möchte ich vor allem andere Frauen inspirieren. Ich möchte diese Liebe repräsentieren und weitergeben.

jiij

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