Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich endlich meine Matura in meinen Händen hielt und eine Gefühl von Freiheit verspürte. Nie mehr Schulpflicht, dachte ich, jeden Tag auf dem Berg, dachte ich. Natürlich lag ich falsch, denn ein paar Jahre später befand ich mich bei meinem ersten Uni-Tag. Mein „Masterplan“ war Folgendes, Uni unter der Woche, im Service arbeiten am Abend und Snowboarden am Wochenende. Was ich in meinem ach so tollen „Plan“ jedoch nicht berücksichtigt hatte, war der wohlverdiente Schlaf.
Nach ein paar Monaten mit diesem Rhythmus merkte ich rasch, dass mein eigentlich so durchdachter Plan nicht wirklich aufgehen kann. Denn kaum ist ein wenig Zeit vergangen, bestand dieser nur noch aus der Uni und der Arbeit, was sich kaum schönreden ließ! Ich lag falsch, denn als ich an den Punkt gekommen bin, an dem ich meine Leidenschaft nicht mehr ausleben konnte, fehlte etwas unglaublich Wichtiges, meine „Studium-Life-Balance“ war gebrochen! Ich war eine ziemlich unglückliche Uni-Gängerin und ganz klar demotiviert, was sich dann natürlich auch auf die schulischen Leistungen auswirkte! An einem gewissen Punkt wusste ich, dass sich etwas ändern musste, mein Hobby zu opfern war ganz sicher die falsche Lösung, um in dieser grossen Welt vorwärts zu kommen und ein gesundes, mit Balance erfühltes, glückliches Leben zu führen. In dem Winter darauf, startete ich mit grossen Zielen viel besser: Ich nahm mir die Zeit um auf den Berg zu gehen, im besten Fall jedes Wochenende und in meinen Semesterferien. Am Montag zurück an der Uni, verspürte ich somit schnell wieder meine Motivation, da ich ein gutes Wochenende hatte, auftanken konnte und meine Balance somit restauriert war. Das einzige, was ich minimal Opfern musste, war die Arbeit. Aber was soll`s, dann gibt’s halt ein paar Bier weniger am Wochenende, und anstatt teurem Fine Food, lässt es sich auch ganz gut mit Prix Garantie Produkten aushalten, was das Budget dann auch wieder geradebiegt!
Was ich dabei gelernt habe, ist möglichst viel unter einen Hut zu bringen, stets ein gutes Zeitmanagement zu pflegen und den Spaß dabei nicht zu vergessen! Den eins ist klar, wenn man das, was einem am meisten Freude bereitet aufgibt um sich nur auf das Studium und die Arbeit zu fokussieren, wird man ganz bestimmt nicht glücklicher. Darum denkt daran, eine Woche hat genug Stunden, wobei mehr als genug Zeit vorhanden ist um zu lernen und nebenbei noch viel Zeit auf dem Snowboard zu verbringen! Also geht raus! Ab auf den Berg! Und ich garantiert euch, ihr kommt am Montag ganz entspannt im Vorlesungsaal an!
Text: Gaia Giacomazzi/ Tanja Angst | Fotos: Nicki Antognini
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