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OUTDOOR MUM: Gemeinsam das Abenteuer leben!

Vielen macht dieser Gedanke vom erwachsen werden Angst, mit dem Gedanken Kind, in Verbindung mit der persönlichen Leidenschaft ist es dan spätestens ganz vorbei. Aber warum? Warum lassen wir uns einfach einmal mehr von diesem Bild der Gesellschaft lenken, wobei die Mutter zuhause ist und ihr Leben voll und ganz dem Kind widmet? Im Interview mit Kate Ediger sehen wir eine ganz andere Seite. Ganz Transparent und ehrlich schenkt sie uns Einblick in ihr Leben als Mutter, Bergführerin und Outdoor Liebhaberin! Immer unterwegs auf dem Snowboard, Skateboard oder Surfboard, natürlich mit ihrem Sohn Timber!

Tanja: Hi Kate, bitte erzähle uns etwas mehr von dir. Von wo bist du und was sind deine Wurzeln?

Kate: Hi! Ich bin Kate Ediger, Snowboard Athletin für Burton Snowboards und ich arbeite zurzeit an meiner Snowboard Guide Ausbildung. Ich bin ursprünglich vom Norden BC, Kanada, wobei ich meine Leidenschaft zum Schnee, dem Skifahren und dann Snowboarden in einem kleinen Resort namens Powder King entdeckt habe. Mein Grossvater war schon immer ein Outdoor-Liebhaber, der mir schon als kleines Mädchen so einige Träume verwirklicht hat und mir zeigte, wie wichtig die Zeit draussen ist.

Tanja: Wo lebst du jetzt und wie würdest du deinen Alltag beschreiben?

Kate: Im Moment lebe ich in Revelstoke BC, Kanada. Täglich probiere ich meinen Sohn Timber pünktlich für die Schule bereit zu machen, während ich anschliessend zu meinem Landschaftsbau-Job gehe. Dazu liebe ich es im Moment, den Herbst-Spass in meinen Tag einzubauen, mit Fliegenfischen, Surfen und anderen Abenteuern!

Tanja: Du und dein Lebensstil inspirieren mich und viele andere sehr. Wie sehen nebst dem “normalen” Arbeiten deine momentan laufenden Projekte so aus?

Kate: Ich gehöre ganz neu zu den stolzen Athleten von Protect Our Winters Kanada! Das ist eine “non-profit” Organisation, welche sich gegen die Klimaveränderung einsetzt. Meine Aufgabe da ist es, Menschen aus meiner Region in diesem Thema zu sensibilisieren. Ich halte dazu Vorträge an Schulen und anderen Events, da gerade Kinder unsere Zukunft sind. Dazu liebe ich es zu surfen, setze mich da ein und probiere mein persönliches Level zu verbessern.

Tanja: Du setzt dich für verschiedenste Plattformen und Erlebnisse rund um die Frau im Brettsport ein. Was bedeutet dir das und warum denkst du ist es so unglaublich wichtig, Unterstützung weiter zu geben?

Kate: Ich glaube, dass unsere Welt so voller Vergleiche und Neid ist, dass wir Frauen zu oft davon abgehalten werden, ganz uns selbst zu sein. Auch ich persönlich habe das in meiner Vergangenheit oftmals so empfunden, wobei ich mich zurückgezogen habe, anstatt zu strahlen. Dazu glaube ich stark an Ermächtigung, anstatt den Menschen das Gefühl zu geben, minderwertig zu sein. Ich denke, dass das Ermöglichen, Raum zum Lernen und Ermutigen der Frau hilft, am hellsten zu glänzen. Auch mir haben Vorbilder oder Communities mit Frauen sehr geholfen, meinen Weg zu finden.

Tanja: Hast du vertiefte Zukunftsziele für diese Richtung, nebst so viel Zeit wie möglich auf irgendeinem Board zu verbringen?

Kate: Mein Ziel im Leben ist es, immer in vollen Zügen zu geniessen, egal in welchem Zustand ich mich befinde. Ich finde es grossartig, Ziele im Auge zu behalten. Ich persönlich setze mir jedes Jahr meine Ziele, körperliche Ziele, mentale Ziele und dann auch 5-Jahres-Pläne. Ich halte mich nie an das Ergebnis meines Lebens, weil ich glaube, dass alles, was wir tun oder träumen, möglich ist. Wenn du daran glaubst! Natürlich wäre es mir wichtig, dass ich, noch bevor ich 40 Jahre alt bin, den vollen Bergführer abgeschlossen habe. Ich träume auch davon, grosse Wellen zu surfen, einen exotischen Trip mit meiner Familie zu planen und ein eigenes kleines Traumhaus zu bauen. Alles hohe aber erreichbare Ziele! Mein wichtigstes und grösstes Ziel ist es jedoch, eine weiterhin gesunde und glückliche Familie zu haben. Am Ende des Tages ist es doch die Familie, die am allerwichtigsten ist.

Tanja: Nebst all deinen Leidenschaften zum Ozean, dem Outdoor Terrain und dem Skaten bist du auch Mutter. Ich selbst bin erst vor kurzem Mutter geworden und weiss, wie unglaublich schwer und doch wieder überwältigend schön es ist, produktiv zu sein und zu arbeiten. Seit wann bist du Mutter und wie hat sich dein Leben dadurch verändert?

Kate: Das Leben verändert sich drastisch, weil dein Herz und dein Verstand sich 10-fach erweitern. Doch die Person, die ich vor meinem Kind war, mit all meinen Träumen und Bestrebungen ist immer noch da. Am Anfang fiel es mir schwer, mich an meinem alten Ich festzuhalten, weil ich wusste, dass ich in der Zwischenzeit ein paar Dinge für mich als Mutter opfern musste. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich den Widrigkeiten widersetze, indem ich ich selbst war. Klar, es ist jetzt als Mutter ein grösserer Balanceakt, weshalb ich denke, dass alle

Mamas Superheldinnen sind. Davon abgesehen sehe ich mich mit meiner Zeit jetzt viel gezielter, kleine Dinge sind nicht so wichtig und mein Körper ist stärker als je zuvor. Das Einzige, was sich für mich wirklich geändert hat, ist die Angst oder das Sterben. Als Backcountry-Snowboarderin bin ich täglich im Lawinengelände unterwegs. Ich bin mir meiner Umgebung und meiner Intuition viel bewusster. Ich denke jetzt definitiv viel mehr absichtlich über meine Drop-Ins nach, da meine Entscheidungen nicht nur mich alleine betreffen. Ich möchte, dass mein Sohn ein erfülltes und glückliches Leben mit seiner Mutter in den Bergen erlebt, fühle jedoch oftmals diese Belastung zwischen Erfüllung meiner Träume und den verantwortungsbewussten Entscheidungen als Mutter.

Tanja: Ich weiss, aus eigener Erfahrung, dass viele Frauen Angst davor haben Mutter zu werden, weil sie denken, dass sie dann alles aufgeben müssen. Hattest du auch Angst davor und wie bekommst du alles unter einen Hut, Arbeit, Leidenschaft und das Mutter sein?

Kate: Als ich schwanger war, hatte ich grosse Angst davor Mutter zu werden. Da ich keine andere Wahl hatte, beschloss ich, jedem das Gegenteil zu beweisen und keinen Teil meines Lebens zu verlieren. Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, mein Leben hat sich über das hinaus ausgedehnt, was ich für möglich gehalten habe. Es gibt nichts Vergleichbares, als das Leben buchstäblich zu erschaffen und es dann zu geniessen. Einer meiner stolzesten Momente war, als Timber im Winter den ganzen Weg zu einem Gipfel wandern wollte, mit seinem eigenen Willen. Oben angekommen konnte man seine Überwältigung nicht übersehen, was mir gezeigt hat, dass mein Weg der einzig richtige war. Die Tatsache, dass ich ihm erlaubt habe, hier zu sein und er dann erfahren durfte, was es zu erleben gibt, dass diese Gefühle niemals durch materielle Dinge ersetzt werden können. Mein Fazit also: Das Unbekannte ist für jeden beängstigend. Wir Frauen sind jedoch zu unglaublichen Dinge fähig, die über das hinausgehen, was wir für möglich halten.

Tanja: Du repräsentierst durch Social Media deine Erlebnisse im Outdoor Terrain mit deinem Sohn. Was denkst du, ist so wichtig daran, draussen zu sein und wie teilst du das mit Timber?

Kate: Kinder sind widerstandsfähiger als wir denken, ich persönlich habe daher Timber schon früh auf meine Abenteuer mitgenommen. Klar sollte man nicht in einem Schneesturm enden oder sich in gefährlichen Zonen aufhalten. Ich bereite mich mit ausreichend Kleidung und Rettungsausrüstung für jedes Abenteuer vor. Es ist jedoch meiner Meinung nach von entscheidender Bedeutung, ein Kind weniger bequemen Situationen auszusetzen. Jedes Mal war ich erstaunt, wie zufrieden Timber immer in der Natur war. Auf einem Mossbett oder im Schnee am schlafen, schnarchend im Tragerucksack, wenn ich 19 km wandere, oder sogar mit dem Schneemobil fahre. Überall wo ich hingehe, geht er hin und wir machen es immer lustig und aufregend. Ich denke, vor allem Kinder sind so einfallsreich und kreativ… sie lieben es, die Natur zu erkunden und wertvolle Zeit mit uns Eltern zu verbringen.

Tanja: Viele Mütter würden denken, es ist hart, diese Outdoorvision mit einem Kind weiter zu verfolgen. Nicht weil wir es nicht mehr können, mehr, weil wir es als Mutter mit Kind anders machen als vorher. Wie gehst du mit diesen Muttergefühlen von Angst und Vorsicht um?

Kate: Als Bergführerin wird man geschult, an jedes Szenario zu denken und für den schlimmsten Fall zu planen. Dies hat mich zu einer kritischen Denkensweise veranlasst. Wenn ich zum Beispiel mit dem Kanu fahre, denke ich an das schlimmste, was passieren könnte. Bevor dies jedoch überhaupt eintrifft, plane ich die sicherste Ausführung, denke an eine gute Ausrüstung und fühle mich so vorbereitet. Jetzt, da ich an alles gedacht habe, kann ich dieses Abenteuer ungehindert fortsetzen und geniessen. Ich denke es ist entscheidend, wie fest man sich mit einem Erlebnis auseinandergesetzt und sich darüber informiert hat. Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass der Stress, den wir uns als Eltern machen, direkt auf unsere Kinder überfliesst. Daher steht der Spass ganz klar an erster Stelle!

Tanja: Was sind deine persönlichen Ziele und die als Outdoor-Mutter?

Kate: Ich freue mich sehr, Timber weiterhin auf dem Snowboard mein Wissen weiterzugeben. Mit seinen sechs Jahren fährt er schon fast jede Piste, wobei ich denke, wir können uns langsam an die Tricks herantasten. Als Mutter freue ich mich auf viele Erlebnisse, die Timber erlauben, sein volles, schönes Ich zu sein. Persönlich habe ich immer eine Million Ziele, fände es jedoch schön, an einigen Big Mountain-Freeride-Wettbewerben teilzunehmen, mehr über die Lawinengefahr zu erfahren und mein Wissen mit anderen zu teilen.

Tanja: Gibt es einen Tipp, den du anderen Frauen oder Müttern geben könntest, um der eigenen Leidenschaft treu zu bleiben?

Kate: Das Leben schwankt immer. Es gibt so viele Höhen und Tiefen. Selbst wenn es so aussieht, als wäre man an der Spitze, fühlt man sich vielleicht unbedeutend und nicht gut genug. Ich wünsche mir, dass wir alle solchen Gefühlen keinen Raum mehr lassen. Dass wir mehr bei uns selbst einchecken und stolz auf das sind, was wir tun. Unser Verstand kontrolliert unsere Ergebnisse, die meiste Zeit bestimmen also wir selbst, wie es uns geht. Es ist leichter gesagt als getan, ich weiss! Aber das Leben ist definitiv zu kurz, wobei wir das tun sollten was wir lieben, weil es das ist, was uns antreibt.

Tanja: Herzlichen Dank Kate, für deine Offenheit und Ehrlichkeit! Wir wünschen dir und Timber weiterhin unvergessliche Erlebnisse und viel Freude und Gesundheit!

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