Inspiriert von Instagram, Pinterest oder Youtube fällt es einem leicht, die Lust des Surfens zu verspüren. Denn diese energievollen Bewegungen im Wasser, umgeben von roher Natur und gleichgesinnten Menschen, hat etwas Magisches. Fast das ganze Jahr hindurch sehnen wir uns nach diesem Gefühl, dem Rauspaddeln und dem effektiven Surfen.
Angekommen in Bali, einem Fleck Erde auf dem sich die Surfszene trifft, Wiederspiegeln sich viele dieser Bilder. Perfekte Wellen, unglaubliche Kulissen und eine Vielzahl an menschen, die für das Surfen leben. Denn vom Anfänger bis zum professionellen Surfer findet man hier ganz klar alles, was der eigenen Inspiration ganz neue Dimensionen eröffnet! Ein Ort, an dem eine tiefe Zufriedenheit nicht schwer zu finden ist. Nach gut sechs Monaten Surfpause ist genug Zeit vergangen, um die Schattenseiten dieses Sports zu vergessen. Die Momente, in denen man mit sich selbst und den Gegebenheiten kämpft und sich, auch wenn nur für eine kurze Zeit fragt, warum man wirklich surft!
All diese Bilder und Videos, die uns durchs ganze Jahr inspirieren und motivieren, zeigen meist die Perfektion dieses Sports. Die nicht vergleichbaren Sekunden von tiefer Zufriedenheit, wenn nach langem Paddeln und Neupositionieren die eine Welle ganz allein deine ist! Ein Erlebnis das einem Power schenkt, um anschliessend wieder rauszupaddeln, dan Kräften der Natur Stand zu halten, um hoffentlich schon bald wieder ein Erfolgserlebnis verspüren zu dürfen. Auf dem Weg in das nächste Level stellen sich jedoch einiges mehr Hürden, als nur das Paddeln und die Kräfte des Ozeans.
Viel mehr sind es die eigenen Gedanken, dieser persönliche Kampf mit sich selbst, welchen man immer wieder aus Neue bewältigen muss. Dieses nicht in Worte zu fassende Gefühl, dass man erhält, wenn man in dieser viel zu massiven Impact Zone sitzt, es auf einem einprasselt und man sich selbst immer wieder zuspricht, ruhig zu bleiben. Den NEIN, wir “lanklocked” Menschen sind es uns nicht gewohnt in einer Waschmaschine zu verharren!
Vor wenigen Tagen hatte ich nach vielen perfekten Surf Sessions diesen nicht definierbaren Tag. Wobei die Wellen um weites zu gross für mich waren, ich jedoch wie auch immer, mich dazu überwunden haben, rauszupaddeln. Dicht hinter meinem Coach viel mir der Weg raus ins Line Up erstaunlich leicht. Erst angekommen realisierte ich, wie unglaublich gross und kraftvoll dieser Swell nach langem Weg direkt vor uns zerbrach. Kräfte, die ich so noch nie verspürt habe, vermischten sich mit einem Gefühl von grosser Unsicherheit. Ganz klar eine Unsicherheit, welche sich nur mit viel Übung in ein sicheres und gutes Gefühl verwandeln kann. Also ein Weg, den man gehen muss? Situationen, die man erleben muss, um anschliessend dieses nächste Surf Level erreichen zu können?
Mit der Angst vergeht jedoch auch schneller als man denkt die Freude, wobei ich mich zwischen “du kannst das Tanja” und den “was zur Hölle machst du hier” hin und her geworfen habe. Einen Streit, welchen ich mit mir selbst führte, der mir ganz klar zeigte, dass dies ganz bestimmt nicht der Sinn meiner persönlichen Leidenschaft sein sollte. Ein Erlebnis, welches mich belehrt hat, mir persönlich treu zu bleiben und auf meinen eigenen Instinkt zu hören! Der Freude Vorrang zu lassen, auch wenn das bedeutet, kleinere Wellen zu surfen. Um dann, im richtigen Moment bereit zu sein für das nächste Level!
Einige Tage später finde ich mich selbst wieder, am selben Spot, zur selben Zeit mit für mich optimale Bedingungen. Selbstbewusst und zufrieden stelle ich nach nur wenigen Minuten fest, wie dieser leichte Regen auf mich einprasselt. Wie unglaublich mein Wohlbefinden sich vertieft und ich ein Gefühl von tiefer Dankbarkeit empfinde. Ich denke, jeder, der schon mal im leichten Regen draussen im Line Up den Wellen im festen Blick gefolgt ist, weiss von welchem Gefühl ich spreche. Ganz klar mein Grund diesen inneren Kampf immer wieder aufs Neue einzugehen, an mich zu glauben und den Fokus bei meinem ganz persönlichen Spass zu belassen.