ChixxsonBoard Tourenplanung scaled

Den ersten Einblick in deine Tourenplanung: Unsere Tipps für dich!

Wir lie­ben sie alle, die­se pulv­rig ver­schnei­ten Hän­ge, in wel­chen wir uns die­se soge­nann­ten “First Lines” her­aus­su­chen! Momen­te, die uns zutiefst erfül­len, uns ein fast schon sta­ti­sches Lächeln aufs Gesicht zau­bern, ein Lebens­ge­fühl, für wel­ches wir kaum Wor­te fin­den. Tief­schnee ist pure Lei­den­schaft, bringt jedoch auch eine Viel­zahl von Gefah­ren mit sich. Wie du die­se Gefah­ren mini­mie­ren kannst, um dein Risi­ko m glichst klein und dei­ne Sicher­heit m glichst gross zu hal­ten, erklä­ren wir dir hier Schritt für Schritt im genia­len 3×3 für dei­nen ers­ten Ein­blick in die Tou­ren­pla­nung!

DAS GENIALE 3×3

Für die Tou­ren­pla­nung ist das 3×3 die opti­ma­le Grund­la­ge der Pla­nung zu Hau­se, dei­ner ers­ten Ana­ly­se vor Ort und dei­ner Einzelhang-Beurteilung. Denn was zu Hau­se geplant ist, muss im effek­ti­ven Hang nicht der Rea­li­tät ent­spre­chen! Dies bedeu­tet das dei­ne Ana­ly­se Zuhau­se, den gan­zen Tag über bis zur siche­ren Ankunft stets hin­ter­fragt und reflek­tiert wird. Die unten erklär­ten Fak­to­ren wer­den also stets in allen drei Loka­li­tä­ten (zu Hau­se, vor Ort und am Ein­zel­hang) immer wie­der neu ana­ly­siert und mit dei­ner effek­ti­ven Pla­nung von zu Hau­se ver­gli­chen.

VERHÄLTNISSE

Beim Fak­tor Ver­hält­nis­se spricht man vom Wet­ter, Nie­der­schlag, Tem­pe­ra­tur, Sicht und Wind. Sicher­lich einer der schwe­re­ren Tei­le dei­ner Pla­nung, wobei es hier hilf­reich sein kann, etwas all­ge­mei­nes Inter­es­se am Wet­ter der Berg­re­gio­nen zu zei­gen. Dazu emp­fiehlt es sich, mit ver­trau­ten Wetter-Apps zu arbei­ten, die­se jeweils zu ver­glei­chen und dabei nicht auf eine App zu ver­trau­en. Die White Risk App kann kos­ten­frei (begrenz­te Ansich­ten) oder kos­ten­pflich­tig genutzt wer­den. Beim Ein­se­hen dei­ner gewünsch­ten Regi­on fin­dest du das soge­nann­te Lawi­nen­bul­le­tin mit detail­lier­ten Anga­ben zur momen­ta­nen Lawinen- und Wet­ter­la­ge wie auch den mög­li­chen Gefah­ren.

WAS STELLEN DIE EINZELNEN FAKTOREN FÜR GEFAHREN DAR?

Wet­ter: Eine gute Pro­gno­se ist wich­tig, ein Plan B ist bes­ser! Das Wet­ter ist daher nicht nur zu Hau­se bei der Pla­nung ent­schei­dend, auch vor Ort beim Start dei­ner Tour sowie im Gelän­de selbst soll­te das Wet­ter stets beob­ach­tet wer­den. Denn eine schlech­te Sicht, star­ker Schnee­fall oder auch Wind kön­nen die ein­fachs­te Tour zum Alb­traum machen.

Niederschlag/Schneefall: Egal ob in Form von Schnee oder Regen, die Men­ge des Nie­der­schla­ges und der dar­auf­fol­gen­de Schnee­de­cken­auf­bau geben uns viel Infor­ma­ti­on zur Sicher­heit und Risi­ko­be­reit­schaft!

Tem­pe­ra­tur: Die Tem­pe­ra­tur im Vor­aus, in der Nacht davor wie auch am Tag selbst gibt uns diver­se Infor­ma­tio­nen zur all­ge­mei­nen Sicher­heit. Im Vor­aus schenkt uns eine wech­seln­de Tem­pe­ra­tur mehr Ein­blick in die mög­li­chen Schnee­schich­ten und was uns vor Ort erwar­ten könn­te. Die Tem­pe­ra­tur in der Nacht zuvor zeigt uns die momen­ta­ne Lage – ist die Nacht eisig kalt oder eher warm? Und die Tem­pe­ra­tur am Tag selbst zeigt uns unse­ren Zeit­plan: Wie früh müs­sen wir los, so dass es nicht zu warm wird und sind die kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren für mei­ne Tou­ren­län­ge aus­halt­bar?

Wind: Der Wind hat einen gros­sen Ein­fluss auf die Schnee­si­tua­ti­on und all­ge­mei­ne Lawi­nen­ge­fahr, wobei er der Bau­meis­ter einer Schnee­brett­la­wi­ne ist. Wind trans­por­tiert Schnee vom LUV (dem Wind zuge­wand­te Sei­te) zur LEE (dem Wind abge­wand­te Sei­te), wo die­ser dann als Trieb­schnee zur Ruhe kommt.

Gelän­de: Die Gelände- und Hangneigungs-Analyse ist der wich­tigs­te Teil im Zusam­men­hang mit der Lawi­nen­ge­fahr. Ab ca. 30 Hang­nei­gung ist ein Lawi­nen­ab­gang oder Schnee­brett m glich, zur Bestim­mung der Hang­nei­gung berück­sich­ti­gen wir die steils­te Stel­le des Han­ges. Sol­che Trieb­schnee­an­samm­lun­gen (LEE) kön­nen mit einem geüb­ten Auge schnell erkannt wer­den, ansons­ten hilft hier das Lawi­nen­bul­le­tin mit der Pro­gno­se. Im All­ge­mei­nen gilt aber: durch Wind beför­der­ter Schnee stellt eine gros­se Gefahr dar und ist mit Vor­sicht zu genies­sen. Zusätz­lich kann Wind einen gros­sen Ein­fluss auf unse­re Aus­dau­er wäh­rend der Tour haben. Hier­bei soll­ten Pau­sen gut geplant sein, da wir bei star­kem Wind unglaub­lich schnell aus­küh­len.

Die Gefah­ren­stu­fen: Die Skiz­ze rechts zeigt dir, wel­che Gefah­ren­stu­fen ein Lawi­nen­ri­si­ko dar­stel­len: Ganz unten haben wir die Gefah­ren­stu­fen GERING, M SSIG, ERHEBLICH und GROSS. Das Lawi­nen­bul­le­tin zeigt dir bei dei­ner Pla­nung, wel­che Gefah­ren­stu­fe in dei­ner gewünsch­ten Regi­on herrscht. Auf der rech­ten Sei­te die­ser Illus­tra­ti­on siehst du dazu die Hang­nei­gung. Kom­bi­nierst du die­se bei­den Ansich­ten, ent­steht dei­ne Infor­ma­ti­on zur Risi­ko­be­reit­schaft.

Ein Bei­spiel für dich: Das Lawi­nen­bul­le­tin ver­kün­det ERHEBLICHE Lawi­nen­ge­fahr, somit soll­test du dei­nen Auf­stieg wie auch die Abfahrt unter­halb von 30 Hang­nei­gung pla­nen.

Dazu sind fol­gen­de Sym­bo­le im Lawi­nen­bul­le­tin zu beach­ten:

chixxs lawinenbulletin windrose

Die Wind­ro­se zeigt uns, in wel­chen Him­mels­rich­tun­gen die Gefah­ren­zo­nen bestehen! Wenn Hän­ge die wie z. B. hier in Rich­tung Wes­ten oder Süd-Westen gehen, sind die­sen genann­ten Gefah­ren nicht aus­ge­stellt und wären opti­mal.

chixxs lawinenbulletin hoehenmeter

Das Höhenmeter-Icon zeigt, ab wel­cher Höhe die Lawinenbulletin-Informationen gel­ten. Alles unter­halb die­sen z. B. hier dar­ge­stell­ten 1400 m.ü.M kann eine Gefah­ren­stu­fe zurück­ge­setzt wer­den.

HANGBEURTEILUNG

Wich­tig: Bei der Gefah­ren­stu­fe 4 Gross wie auch 5 Sehr Gross emp­fiehlt es sich, auf der Pis­te oder zu Hau­se zu blei­ben. Zusätz­lich soll­test du immer in dei­ner Pla­nung zu Hau­se ana­ly­sie­ren, wo wie­viel Hang­nei­gung besteht. Bist du schon vor Ort im Gelän­de, ist die­se Ana­ly­se zu spät. Auf dem Swisstopo-App oder auf geo.admin.maps kannst du dei­ne gan­ze Tour Schritt für Schritt pla­nen, wobei du auch her­aus­fin­dest, wie­viel Hang­nei­gung besteht. Wie fin­de ich her­aus, wie lan­ge ich auf mei­ner geplan­ten Tour unter­wegs bin? Die­se Rech­nung besteht aus der effek­ti­ven Geh­zeit sowie den geplan­ten Höhen­me­tern!

Der Richt­wert für die Höhen­me­ter und Distanz:

Pro Stun­de Auf­stieg = ca. 300 Höhen­me­ter
Pro Stun­de Abstieg = ca. 500 Höhen­me­ter
Distanz pro Stun­de Geh­zeit = ca. 4 km Distanz
Pro Stun­de Abfahrt mit den Ski/ Snow­board = ca. 1‘000 Höhen­me­ter

For­mel für die Gesamt­geh­zeit: Grös­se­rer Zeit­wert mit der Hälf­te des klei­ne­ren Zeit­werts addie­ren.
Bei­spiel: Für eine Berg­wan­de­rung mit 600 Höhen­me­tern (2 Stun­den) und einer Stre­cke von 4
Kilo­me­tern (1 Stun­de) rech­net man: 2 Stun­den (Höhe) + Stun­de (Stre­cke) = 2 Stun­den rei­ne Geh­zeit. Beim Abstieg zu Fuss wird etwa die Hälf­te bis zwei Drit­tel der Auf­stiegs­zeit benö­tigt.

WICHTIG: In die­ser Rech­nung sind kei­ner­lei Pau­sen ein­ge­rech­net, die­se müs­sen gross­zü­gig zusätz­lich addiert wer­den.

MENSCH

Beim Fak­tor Mensch geht es um die­je­ni­gen, die mit dir auf die­ser Tour unter­wegs sind. Die­ser Fak­tor stellt sich oft­mals schwer dar, da man viel­leicht nicht den Mut hat, Nein zu sagen oder jeman­den von einer Tour aus­zu­schlies­sen. Es ist jedoch sehr ent­schei­dend, hier die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Fra­gen, die du dir oder dei­nen Tour-Mitgliedern stel­len soll­test:

– Sind wir alle mit LVS, Son­de und Schau­fel aus­ge­rüs­tet?
– Weiss jeder mit sei­ner Sicher­heits­aus­rüs­tung umzu­ge­hen?
– Sind wir genü­gend qua­li­fi­ziert für die­se Tour kör­per­lich und psy­chisch?
– Haben sich alle Betei­lig­ten mit der Tour aus­ein­an­der­ge­setzt und sind infor­miert?
– Geht es mir und allen Betei­lig­ten gut am Tour-Tag?

Die­se Fra­gen wie­der­ho­len sich nach dem 3×3 bei dei­ner Pla­nung zu Hau­se, vor Ort bei Beginn und wäh­rend der Tour ste­tig. Denk dar­an, ein NEIN oder das Umkeh­ren auf einer Tour kann Leben ret­ten. Hör dabei auf dein Bauch­ge­fühl und dei­ne Intui­ti­on und plat­zie­re dei­ne Mei­nung stets klar bei dei­ner Beglei­tung.

ALLGEMEINES FAZIT

Das genia­le 3×3 der Tou­ren­pla­nung ver­hilft dir zu mehr Sicher­heit und Wis­sen. Es lohnt sich, hier­für viel Zeit zu inves­tie­ren. Stell zusätz­lich immer sicher, dass dei­ne Beglei­tung sich genau­so mit der geplan­ten Tour aus­ein­an­der­ge­setzt hat und mach dich nur mit Men­schen auf den Weg wel­chen du ver­traust. Für den Start lohnt es sich, ein Aus­bil­dungs­camp zu buchen, um die­sen Inhalt im Prak­ti­schen zu ler­nen, oder du gehst dei­ne ers­ten Tou­ren mit einem Berg­füh­rer oder einer Berg­füh­re­rin an, wel­che du unter sbv-asgm.ch in dei­ner Regi­on fin­dest. Wir emp­feh­len dir zusätz­lich unse­re geplan­ten Tourenplanungs- wie auch die Lawi­nen­kun­de­abend­kur­se online zu besu­che. Die für dich orga­ni­sier­ten Work­shops und Camps fin­dest du bei uns in der Even­t­an­sicht oder direkt auf chixxsonboard.ch im Shop!

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